Last Minute Abivorbereitung Deutsch

Last Minute Abivorbereitung Deutsch: Suchst du nach hilfreichen Hinweisen und Tipps, wie du dich trotz Corona-Krise und Schulschließung auf dein bevorstehendes Abitur vorbereiten kannst? Dann bist du hier genau richtig. Im folgenden Beitrag gebe ich dir 5 essenzielle Tipps, mit denen du dich zuhause selbstständig auf die schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen im Fach Deutsch vorbereiten kannst. Meine Hinweise sind dabei nicht auf ein bestimmtes Bundesland bezogen, sondern können allegmein für das Deutschabi in allen Bundesländern gelten.

Last Minute Abivorbereitung Deutsch
Last Minute Abivorbereitung Deutsch

Mit diesen 5 Tipps meisterst du trotz Corona deine Abivrobereitung Deutsch!

Nach ein paar einleitenden Gedanken zu unserer aktuellen Situation in Deutschland findest du meine Hinweise gegliedert in folgende 5 Tipps:

  1. Finde heraus, welche Themengebiete und Aufgabenarten für die Prüfungen in deinem Bundesland relevant sind!
  2. Grenze dein Lernfeld ein!
  3. Prüfe deine Mitschriften der letzten Kurshalbjahre und führe eine Online-Recherche durch!
  4. Sichte alte Klausuren und identifiziere persönliche Fehlerquellen!
  5. Leg dir Formulierungsbausteine für deinen Aufsatz zurecht!

Abiturvorbereitung in Zeiten von Corona

Die Corona-Krise hat die deutsche Schullandschaft mächtig durcheinandergewirbelt. Schulschließungen, Homeschooling und Digitalisierung sind aktuell DIE Begriffe der Stunde. Doch wenn du diesen Beitrag liest, dann interessiert dich wahrscheinlich nicht, wie Unterricht in Zeiten von Corona organisiert werden kann, sondern wie du dich am besten auf dein bevorstehendes Abitur im Fach Deutsch vorbereiten kannst.

Natürlich ist es hierbei wichtig, dass du den Kontakt zu deinen prüfenden LehrerInnen nicht verlierst. Hierbei bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass meine KollegInnen dir so gut wie möglich per E-Mail, telefonisch oder über einen anderen digitalen Dienst mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Ich halte es jedenfalls so mit meinen angehenden Abiturienten und setze das gleiche Vertrauen in meine KollegInnen.

Doch auch ohne eine konkrete Unterstützung seitens der Lehrerschaft kannst du dich eigenständig auf die bevorstehende Prüfung vorbereiten. Diese 5 Tipps helfen dir:

1. Finde heraus, welche Themengebiete und Aufgabenarten für die Prüfungen in deinem Bundesland relevant sind!

Falls du von deinem/r Deutschlehrer/in keine Übersicht erhalten hast, die dir aufzeigt, welche Themen und welche Aufgabenformate in der Prüfung in deinem Bundesland abgefragt werden können, hast du die Möglichkeit selbst zu recherchieren. Hier findest du beispielsweise die aktuellen Prüfungsvorgaben für das Land Berlin.

Als Schlagwörter für deine Online-Recherche empfehle ich dir neben den Begriffen „Abitur 2020“ und „[dein Bundesland]“ auch Wörter wie „Prüfungsvorgaben“ oder „Prüfungsschwerpunkte“.

Für das Land Berlin wirst du bei deiner Suche herausfinden, dass du in der schriftlichen Abiturprüfung Deutsch aus 4 verschiedenen Aufgabenvorschlägen eine Aufgabe zur Bearbeitung auswählen kannst. Hierbei bezieht sich jeder Vorschlag thematisch auf die Inhalte eines Kurshalbjahres.

„4 Kurshalbjahre = 4 Aufgabenvorschläge“

Darüber hinaus existieren für den aktuellen Abiturjahrgang 4 verschiedene Aufgabenarten. Für Berlin gilt hier grundsätzlich, dass ein Aufgabentyp nicht einem bestimmten Semester zugerodnet wird. Es kann also sein, dass der Aufgabenvorschlag für das 4. Kurshalbjahr (Themenschwerpunkt in Berlin: Lyrik seit den 1990er Jahren) nicht automatisch eine Gedichtinterpretation vorsieht.

Das klingt verwirrend, aber genau dieser Fall ist im letzten Jahr im Leistungskurs Deutsch in Berlin eingetreten. Statt einer Gedichtinterpretation für das 4. Semester haben die SchülerInnen den Aufagentyp der Materialgestützten Schreibens erhalten.

Finde also heraus, welche Themen und welche Aufgabenarten in deinem Bundesland abgefragt werden und ob es hierfür feste Kombinationen gibt oder nicht.

2. Grenze dein Lernfeld ein!

Wenn du meinen ersten Tipp beherzigt hast, bist du dir nun darüber im Klaren, was in der Abiturprüfung Deutsch auf dich zukommen kann. Das ist die Grundvoraussetzung für den nächsten Schritt.

„Wenn du weißt, was du lernen musst, weißt du auch, was du weglassen kannst.“

Grenze auf Grundlage der Erkenntnis, die du mit meinem ersten Hinweis erlangt hast, dein Lernfeld ein. Wer kennt nicht den altbewährten Ausspruch „auf Lücke lernen“?

Auf Lücke lernen?

Diesen Tipp kann man allerdings nur als altbewährt bezeichnen, wenn du mit Bedacht mit ihm umgehst. Denn den Mut zur Lücke solltest du gezielt und vor allem in Maßen einsetzen.

Was du vor diesem Hintergrund besser vermeiden solltest, ist dich beim Lernen nur auf eines der vier Themengebiete sprich auf eines der vier Kurshalbjahre zu konzentrieren. Entscheidest du dich nämlich für diese Variante, nimmst du dir selbst während der schriftlichen Abiturprüfung die Wahlmöglichkeit. Das heißt, du bist dann darauf festgelegt die Aufgabe für das Thema zu nehmen, auf das du dich vorbereitet hast.

Wenn du Glück hast, gefällt dir der dazugehörende Aufgabentyp und du hast deine Abiturvorbereitung effizient bestritten: Mit minimalem Aufwand zu maximalem Erfolg! Das wäre das positive Extremszenario. Das negative Extremszenario kannst du dir wahrscheinlich schon vorstellen.

Die Aufgabenart oder die Themeneingrenzung, welche für das Semester ausgewählt wurde, auf das du dich vorbereitet hast, entspricht absolut nicht deinen Erwartungen oder viel schlimmer noch: Du verstehst die Aufgabe nicht und kannst mit ihr absolut nichts anfangen? Error! – Diese Fehlermeldung bringt dir in der Prüfungssituation nichts mehr, da du auf die anderen Kurshalbjahre nicht vorbereitet bist.

Die wahrscheinliche Realität in Bezug auf den Kosten-Nutzen-Aufwand bei den Vorbereitungen für die Abiturprüfung liegt irgendwo dazwischen. Deshalb empfehle ich dir, dich thematisch mindestens auf 2 Semester vorzubereiten. Eine ähnlich Empfehlung spreche ich für Aufgabentypen aus.

Doch welche Kriterien helfen dir dabei zu entscheiden, welche Inhalte du weglassen möchtest und auf welche du dich intensiv vorbereiten willst?

Überlegtes Reduzieren

Aus meiner Sicht sind für diese Entscheidung genau zwei Aspekte relevant:

  1. In welchen Kurshalbjahren und bei welchen Aufgabenarten hast du die besten Noten erhalten?
  2. Welche Themen und Schreibformate intressieren dich am meisten?

Das heißt, die Entscheidung worauf du dich vorbereitest und worauf nicht, solltest du auf Grundlage deiner bisherigen Leistungen in Deutsch sowie deines persönlichen Interesses fällen.

Es ist also durchaus möglich, nicht alles zu wiederholen, was du in den letzten vier Kurshalbjahren gelernt hast. Auf Lücke lernen ist eine Option für dich, solange du die Lücke nicht zu groß ausfallen lässt. So bleibst du flexibel, wenn es darum geht einen Aufgabenvorschlag in der Deutschprüfung auszuwählen.

3. Prüfe deine Mitschriften der letzten Kurshalbjahre und führe eine Online-Recherche durch!

Nachdem du dein Lernfeld eingegrenzt hast, kannst du mit dem „richtigen“ Lernen beginnen. Aber wenn ich genau darüber nachdenke, ist die vorangegangene Auseinandersetzung mit den Themengebieten und Aufgabentypen auch ein essenzieller Teil deines Lernprozesses.

Einen Überblick verschaffen

Jetzt geht es jedoch an die Detailarbeit: Beginne damit, deine Hefter, Unterlagen, Mitschriften oder Dateien zu sichten, die du in den letzten Kurshalbjahren für das Fach Deutsch angelegt hast. So erhältst du einen Überblick und vor allem ein Gefühl dafür, welche Aspekte zu deinen ausgewählten Themengebieten zählen.

Falls du aktuell keine oder eher unzuverlässige Aufzeichnungen hast, dann empfehle ich dir ein zuverlässiges Kursmitglied nach dessen Materialien zu fragen.

Wenn du dich fragst, warum ich die Sichtung deiner Kursmaterialien als so wichtig erachte, wo doch heutzutage alle Informationen frei zugänglich im Netz zur Verfügung stehen, kann ich dir darauf eine einfache Antwort geben:

Anhand der Unterrichtsmaterialien kannst du erahnen, welche Bewertungsmaßstäbe deine unterichtende und dementsprechend prüfende Lehrkraft anlegt!

Es ist zwar richtig, dass die Abiturprüfungen im Fach Deutsch zentrale Prüfungen sind und dementsprechend auch ein einheitlicher Erwartungshorizont vorgegeben wird. Doch jeder Erwartungshorizont enthält auch einen gewissen Spielraum, welchen die prüfende Lehrkraft in ihrem Sinne nutzen wird. Also besorg dir das Kursmaterial!

Verschaff dir einen Überblick über das, was im Unterricht in den jeweiligen Kurshalbjahren behandelt wurde. Dabei ist es besonders wichtig, dass du die Vielschichtigkeit der Themengebiete erkennst.

Liegt der Schwerpunkt des Halbjahres beispielsweise beim Drama des Sturm und Drang, reicht es nicht aus den Inhalt und die Figuren der Dramen „Die Räuber“ oder „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller zu kennen.

Denn darüber hinaus sind bei diesem Beispielthemengebiet auch der historische Hintergrund der Entstehungszeit der Werke, die Epochenmerkmale, die Biografie Schillers sowie dramentheoretische Konzepte z.B. des Bürgerlichen Trauerspiels relevant.

Wenn du bei deiner Sichtung auf Probleme, Fragen oder unschlüssige Passagen stößt, dann recherchiere online nach möglichen Lösungen. Gerade wenn es um klassische Lektüre, Epochen und Gattungen geht, existieren online unzählige vertrauenswürdige Quellen.

Schließe auf diesem Weg mögliche thematische Lücken und bereite dich inhaltlich auf deine bevorstehende Abiturprüfung vor.

4. Sichte alte Klausuren und identifiziere persönliche Fehlerquellen!

Da deine schriftliche Abiturprüfung im Fach Deutsch allerdings nicht nur inhaltlich bewertet wird, solltest du bei deinen Vorbereitungen auch deine sprachlichen Leistungen in den Blick nehmen.

Ich gebe dir an dieser Stelle jedoch nur sehr wenige jedoch gezielte Tipps, weil es aus meiner Sicht in so einer kurzen Vorbereitungsphase viel einfacher ist, Inhalte auswendig zu lernen als sprachliche Fähigkeiten massiv zu verbessern.

Trotzdem existieren auch hier kleine Hinweise, die eine große Wirkungen haben können!

Um herauszufinden, in welchen Bereichen du sprachliche Schwierigkeiten hast, empfehle ich dir, deine letzten Klausuren der Kurshalbjahre zu sichten. Mittels der KORREKTURZEICHEN am Rand kannst du erkennen, welche Fehler dir am häufigsten unterlaufen.

Die jeweiligen sprachlichen Fehler gehen mit einer unterschiedlichen Gewichtung in die Bewertung ein. Hierbei sind Grammatikfehler (Gr) am schwerwiegendsten, weil diese den stärksten Einfluss auf die Verständlichkeit deines Textes haben.

Das heißt, wenn du viele Fehler in der Grammatik machst, versuche herauszufinden, um welche Art von Grammatikfehler es sich größtenteils handelt.

Vergisst du beispielsweise häufig das Genitiv-S an deine Substantive anzufügen, kannst du wieder online gezielt nach Kasusübungen suchen und wirst garantiert fündig.

Auch Rechtschreibfehler (R) kannst du mit gezielten Übungen, die im Internet auf verschiedenen Portalen häufig auch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, vermeiden. Hier sind häufig Groß- und Kleinschreibung sowie Zusammen- und Getrenntschreibung die häufigsten Fehlerquellen.

Den geringsten Einfluss auf deine sprachliche Bewertung haben Zeichensetzungsfehler (Z), da diese die Verständlichkeit deines Aufsatzes nur mäßig beeinflussen.. Gerade Kommafehler treten hier am häufigsten auf. Auch hier findest du online passende Übungen.

Beachte jedoch, dass du, falls du sehr viele verschiedene Fehlerquellen in deinen alten Klausuren ausmachst, nicht an allen Baustellen gleichzeitig arbeiten kannst. Versuche eher dich auf wenige zu fokussieren und diese durch gezielte Übungen zukünftig zu vermeiden.

Selbst kleine Verbesserungen werden deiner prüfenden Lehrkraft höchstwahrscheinlich positiv auffallen!

5. Leg dir Formulierungsbausteine für deinen Aufsatz zurecht!

Mein letzter Tipp bezieht sich auf konkrete Formulierungen, die du dir für deine schriftliche Abiturprüfung bereits vorab zurechtlegen kannst.

Du fragst dich vielleicht, wie du dir Formulierungen überlegen sollst, wo du doch gar nicht weißt, welche Aufgaben auf dich zukommen. Aber auch hierfür gibt es eine recht simple Lösung:

Denn egal, ob du ein Gedicht analysieren oder eine Erörterung schreiben sollst, alle Aufsätze bestehen aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. 

Für diese Elemente deines Textes kannst du dir mögliche Formulierungsvarianten zurechtlegen. Auch hier findest du online unzählige Beispiele, indem du nach den Schalgwörtern „Formulierungshilfen“ oder „Formulierungsbausteine“ suchst.

Mach dir bei deiner Recherche nicht nur darüber Gedanken, wie du deinen Text einleiten oder diesen beenden kannst. Auch satzverknüpfende Elemente oder Überleitungen von einem Gedankengang zum anderen sind von Bedeutung.

Hier kannst du neben einer Online-Recherche nochmals einen Blick in deine alten Klausuren werfen. Denn diese können dir nicht nur Aufschluss darüber geben, welche Fehler du gemacht hast, sondern auch darüber, welche Satzteile oder Formulierungen besonders gelungen sind.

Wenn du neben einer alten Einleitung also eine positive Bemerkung findest, dann kannst du die verwendete Formulierung auch nochmals benutzen. Ich als Lehrerin kann dir sagen, dass ich von meinen SchülerInnen nicht erwarte, dass sie in Bezug auf Formulierungen in jedem Aufsatz das Rad neu erfinden. Nein, wenn du gelungene Satzbausteine gefunden hast, dann bleib dabei!

An dieser Stelle ist es darüber hinaus sinnvoll dir die Regeln des Zitierens nochmals in Gedächtnis zu rufen. Ich persönlich schätze es nämlich bei meinen SchülerInnen sehr, wenn sie korrekt und stilsicher ihre Aussagen belegen können.

Schlussgedanken

Meine Hinweise haben dir hoffentlich gezeigt, dass du dich von der Abiturvorbereitung nicht überwältigen lassen sollstest. Mit ein wenig Struktur kannst du gezielt Verbesserungen erreichen. Eine Last Minute Abivorbereitung Deutsch ist also möglich!

Hast du weitere Tipps, die hier deiner Meinung nach fehlen? Dann teile diese mit uns in den Kommentaren.

Bis dahin

Sabine

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